Als ich mich bei der Hilfsorganisation
ADRA bewarb, wollte ich unbedingt nach Argentinien. Die Länder
wurden uns am Infotag vor etwa einem Jahr vorgestellt. Darunter auch
Albanien, ein neues Projekt. Ich weiß noch wie ich dachte, nein bloß
nicht nach Albanien, dass ist doch nicht so spannend wie zum Beispiel
Argentinien, Mexiko oder Costa Rica. Was soll man da schon machen?
Nun, ich bin jetzt eine Woche in
Albanien und in dieser Woche habe ich mehr Eindrücke bekommen, als
in meiner ganzen Lebenslaufbahn zuvor (vielleicht ein bisschen
übertrieben aber so fühlt es sich Momentan einfach an).
Ich möchte erstmal nur ein paar Punkte
nennen andere Folgen dann später. =)
Die albanische Sprache klingt
sehr interessant. Zwischen den einzelnen Worten machen sie keine
richtigen Pausen, wenn ich sie reden höre ist es so, als wenn sie
den Satz in einem ganz langen Wort sagen würden. Ein paar Wörter
habe ich schon gelernt:
Po = Ja
Jo = Nein
Faleminderit = Danke
Mirupafshim = Auf Wiedersehen
Shendet = Gesundheit
mire = gut
Das Auto
scheint hier das beliebteste Beförderungsmittel zu sein. Obwohl die
Spritpreise hier sogar etwas teurer sein können als in Deutschland,
fahren die Menschen sehr viel mit Autos. Die beliebteste Marke
scheint hier Mercedes zu sein. Der Unterschied der Autos die hier
fahren, ist enorm. Von absoluter
„Schrottkarre“ bis zum Luxusauto ist alles auf den Straßen zu
sehen. Ich bin echt froh, dass ich hier kein Auto fahren muss! Es
gibt kaum Regeln. Schilder scheinen nur als Dekoration zu stehen.
Unsere Leiterin hat uns erklärt, dass wenn die Leute sich hier an
die Ampeln halten würden, ein totales Chaos entstehen würde, da
diese nicht passend zueinander schalten. Hier wird viel gehupt, der
Blinker nicht angemacht und auf dreispurigen Straßen entstehen dann
öfter mal vier Spuren, falls die Autos überhaupt in einer Reihe
stehen. =) Ich wunder mich, dass ich bis jetzt noch nicht gesehen
habe, wie die Autos zusammengekracht sind. Es herrscht einfach ein
geregelter Chaos. Aber das, ist genau das was ich hier so spannend
finde!
Das Zentrum
hat sehr viele kleine und große Geschäfte. Hier kann man wirklich
gut shoppen gehen. Man sieht eine Bar nach der anderen und auch viele
echt schöne, moderne Kaffees. Es gibt sogar ein Rossmann in der
Stadt, mit den gleichen Artikeln und Preisen wie bei uns in
Deutschland. Allgemein sind Deutsche Waren bei den Albanern beliebt,
so haben wir zum Beispiel schon „Deutsch Colour“ hier gesehen.
Gezahlt wir hier in Leke. 140 Leke sind etwa 1 €.
Der Kontrast zwischen Arm und Reich
ist hier echt Wahnsinn. Es ist alles so zusammengewürfelt, dass in
einer Ecke ein schönes, modernes und riesiges Gebäude steht und
gleich daneben eine totale Ruine. Die gigantischsten Gebäude sind
hier vor allem Banken!
Autos, Menschen
und Gebäude, ich glaube nirgendwo, liegt der deutlichste Kontrast so
nah beieinander wie hier in Albanien.