Mittwoch, 12. September 2012

Wer sagt Albanien ist langweilig?

Als ich mich bei der Hilfsorganisation ADRA bewarb, wollte ich unbedingt nach Argentinien. Die Länder wurden uns am Infotag vor etwa einem Jahr vorgestellt. Darunter auch Albanien, ein neues Projekt. Ich weiß noch wie ich dachte, nein bloß nicht nach Albanien, dass ist doch nicht so spannend wie zum Beispiel Argentinien, Mexiko oder Costa Rica. Was soll man da schon machen?
Nun, ich bin jetzt eine Woche in Albanien und in dieser Woche habe ich mehr Eindrücke bekommen, als in meiner ganzen Lebenslaufbahn zuvor (vielleicht ein bisschen übertrieben aber so fühlt es sich Momentan einfach an).
Ich möchte erstmal nur ein paar Punkte nennen andere Folgen dann später. =)

Die albanische Sprache klingt sehr interessant. Zwischen den einzelnen Worten machen sie keine richtigen Pausen, wenn ich sie reden höre ist es so, als wenn sie den Satz in einem ganz langen Wort sagen würden. Ein paar Wörter habe ich schon gelernt:
Po = Ja
Jo = Nein
Faleminderit = Danke
Mirupafshim = Auf Wiedersehen
Shendet = Gesundheit
mire = gut

Das Auto scheint hier das beliebteste Beförderungsmittel zu sein. Obwohl die Spritpreise hier sogar etwas teurer sein können als in Deutschland, fahren die Menschen sehr viel mit Autos. Die beliebteste Marke scheint hier Mercedes zu sein. Der Unterschied der Autos die hier fahren, ist enorm. Von absoluter „Schrottkarre“ bis zum Luxusauto ist alles auf den Straßen zu sehen. Ich bin echt froh, dass ich hier kein Auto fahren muss! Es gibt kaum Regeln. Schilder scheinen nur als Dekoration zu stehen. Unsere Leiterin hat uns erklärt, dass wenn die Leute sich hier an die Ampeln halten würden, ein totales Chaos entstehen würde, da diese nicht passend zueinander schalten. Hier wird viel gehupt, der Blinker nicht angemacht und auf dreispurigen Straßen entstehen dann öfter mal vier Spuren, falls die Autos überhaupt in einer Reihe stehen. =) Ich wunder mich, dass ich bis jetzt noch nicht gesehen habe, wie die Autos zusammengekracht sind. Es herrscht einfach ein geregelter Chaos. Aber das, ist genau das was ich hier so spannend finde!

Das Zentrum hat sehr viele kleine und große Geschäfte. Hier kann man wirklich gut shoppen gehen. Man sieht eine Bar nach der anderen und auch viele echt schöne, moderne Kaffees. Es gibt sogar ein Rossmann in der Stadt, mit den gleichen Artikeln und Preisen wie bei uns in Deutschland. Allgemein sind Deutsche Waren bei den Albanern beliebt, so haben wir zum Beispiel schon „Deutsch Colour“ hier gesehen. Gezahlt wir hier in Leke. 140 Leke sind etwa 1 €.

Der Kontrast zwischen Arm und Reich ist hier echt Wahnsinn. Es ist alles so zusammengewürfelt, dass in einer Ecke ein schönes, modernes und riesiges Gebäude steht und gleich daneben eine totale Ruine. Die gigantischsten Gebäude sind hier vor allem Banken!
Autos, Menschen und Gebäude, ich glaube nirgendwo, liegt der deutlichste Kontrast so nah beieinander wie hier in Albanien.

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